Geschichte | Thema: |
Leonidas, der König von Sparta |
aus dem Inhalt:
Spartaner Perser, die stärkste Macht in dieser Zeit Leonidas
und die Schlacht Die
Seeschlacht |
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Leo Müller | Stand: 13.02.2004 |
Leonidas der König von Sparta |
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Sparta | ||
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Die Geschichte Spartas geht zurück bis in das 12. Jahrhundert vor Christus, als dorische Einwanderer Teile der griechischen Halbinsel einnahmen, die sie Lakonien nannten. Hauptstadt Lakoniens wurde Sparta. Für fast 400 Jahre war Sparta religiöses und kulturelles
Zentrum und der Regierungsmittelpunkt Lakoniens. Kunst und Musik florierten.
Sparta war bekannt für die besonders gut singenden Frauenchöre
und seine berühmten Bronzearbeiten. |
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Doch dann wendeten sich die Spartaner von ihren Künsten ab. Dies fiel zusammen mit dem größten Umbruch in der Geschichte Spartas - die Zeit der Messenischen Kriege. Durch eine Bevölkerungsexplosion war Sparta gezwungen, neues Land und Nahrungsressourcen zu erobern. Das westlich gelegene Messenien bot sich für eine Kolonisation an. Es war fruchtbar und hatte ein hohes Eisenvorkommen - ein wichtiger Rohstoff für die militärische Ausrüstung. Doch die Messenier leisteten erbitterten Widerstand. Nach zwanzig Jahren grausamen Krieges unterwarfen die Spartaner Messenien. Die Besatzer forderten immer höhere Zahlungen von der messenischen Bevölkerung. Der Widerstand wuchs, und man suchte Verbündete gegen Sparta. Schließlich war Sparta von Gegnern umgeben. Diese Notlage führte zu Reformen in der spartanischen Gesellschaft und dem Militär. Der Architekt des neuen Kampf-Staates war der legendäre Gesetzgeber Lykurg. Sein Ziel war es, die spartanische Gesellschaft von Prunksucht und Ungerechtigkeit zu befreien. Der Sage nach wurde der griechische Staatsmann Lykurg vom Orakel in Delphi beauftragt, die politischen und sozialen Verhältnisse in Sparta neu zu ordnen. Daraufhin wurde Sparta zu einem streng militärisch ausgerichteten Staat: |
Spartaner - ein Leben für den Staat |
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Die Kontrolle begann mit der Geburt: Neugeborene, die den Spartanern nicht gut genug erschienen, wurden den Müttern entrissen und in der Wildnis ausgesetzt. Da die Spartaner das zahlenmäßig weit überlegene Volk der Messenier unterdrückten, waren sie gezwungen für eine starke Armee zu sorgen. Im Alter von sieben Jahren wurden daher die Jungen von Zuhause weggenommen und lebten von nun an in einer Gemeinschaft, der Agoge, in einer Art Militärakademie. Ab jetzt begann ihr Leben für den Kampf. Unter harten Bedingungen wurden sie zu Tapferkeit, Disziplin und Gehorsam erzogen. Aus ihnen sollten mutige Krieger werden, die den Tod nicht fürchten. |
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Im Alter von 12 Jahren folgte die zweite Stufe der Ausbildung, die noch härter war als die erste. Das ganze Jahr über waren die jungen Spartaner lediglich mit einem kurzen Gewand bekleidet und mussten barfuß laufen - egal wie kalt es war. Von der jugendlichen Erziehung in der Agoge wechselten die jungen Männer in sogenannte Gemeinschaft der Syskenien. Diese war das Zuhause für den Großteil ihres Lebens. Die Zeltgemeinschaften bildeten die kleinste militärische Einheit. Aus dieser konnte man ausgeschlossen werden, wenn man seine finanziellen Beiträge nicht mehr aufbringen konnte. Mit dem Ausstoß aus der Syskenie verlor der Spartiate seine Bürgerrechte. Kräftige Kinder für die Armee. Auch das Heiraten war eine Pflicht, die jeder Spartiate erfüllen musste. Ebenso wie das Leben der Spartiaten war auch dies eine freudlose Angelegenheit. Frisch verheiratete Männer durften nur nach Einbruch der Dunkelheit zu ihren Frauen. So war es keine Seltenheit, dass ein spartanischer Ehemann seine Frau in den ersten Ehejahren nie im Tageslicht gesehen hat. Ebenso wie die männlichen Spartaner wurden auch die Mädchen auf ihre Rolle in der Gesellschaft vorbereitet. Schon als Kind wurden sie trainiert, um körperlich fit zu sein, denn ihre Aufgabe war es, möglichst viele gesunde und kräftige Kinder für die Armee zu gebären. |
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<== ==> Spartaner - der Aufbau der Gesellschaft |
Spartaner - Aufbau der Gesellschaft | ||
In Sparta war das Bürgerrecht die Voraussetzung der politischen Partizipation. Doch der großen Mehrheit der Bevölkerung blieb dieses Recht verwehrt. Nur die Spartiaten - eine kleine herrschende Elite von 10.000 Mann - waren Bürger von Sparta und hatten politische Rechte. An der Spitze der spartanischen Regierung standen zwei Könige, sie waren Oberbefehlshaber im Krieg. Beide Königshäuser waren bemüht, die Dynastie zu erhalten. Blieb eine Ehe eines Königs kinderlos, konnte er eine oder mehrere Frauen heiraten. Das Doppelkönigtum war unabdingbar für die Existenz und das Selbstverständnis Spartas. |
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Eine kleine Elite als Herrscher über eine rechtlose Masse Auf gleicher Stufe mit den Königen stand der Ältestenrat, die Gerusia, in den man im Alter von 60 Jahren gewählt werden konnte. In der Antike schätzte man die Lebenserfahrung der Älteren und ihr Rat war in der Gemeinschaft erwünscht. |
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Unter den Spartiaten gab es
bis zu 60.000 freie Menschen, die im Umland von Sparta lebten, in den
Grenzorten Lakoniens. Sie wurden Periöken genannt.
Sie waren Bürger ohne politischen Rechte; sie waren sozusagen eine
nicht-wählende Mittelklasse, die die Spartiaten für den Krieg
vorbereiteten. Denn der große Teil des Handels, der Industrie und
des Handwerks - vor allem die Waffenherstellung - wurden von der Periöken übernommen. |
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<== ==> typisch "spartanisch" |
Typisch "spartanisch" | ||
Heiraten war eine Pflicht! Aber ebenso wie das Leben war auch die Ehe eine freudlose Sache: Frisch verheiratete Männer durften nur nach Einbruch der Dunkelheit zu ihren Frauen ... |
Diese starke Kontrolle über das private Leben, über Heirat und Familie erschufen die Spartaner für ihr oberstes Ziel: die Heloten zu unterdrücken und die eigene Vorherrschaft zu sichern und auszuweiten. |
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Auch das Essen war "spartanisch". Ein bekanntes Gericht war die Blutsuppe, die aus Fleisch und viel Blut bestand. Satt essen konnten man sich nicht. Es gab nur soviel zu essen, dass man überleben konnte. Um satt zu werden mussten die Jungen stehlen. Wurden sie dabei erwischt, drohte ihnen eine schwere Bestrafung. Der griechische Philosoph Plutarch berichtet, dass ein junger Spartaner, der einen Fuchs gestohlen hatte, von einem Aufseher des Stehlens verdächtigt wurde. Da der Junge um keinen Preis überführt werden wollte, versteckte er den Fuchs unter seinem Mantel, und ließ sich bei lebendigem Leib auffressen. |
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Die Spartaner
erfanden eine neue Kampfweise, die Phalanx Hier stand nicht mehr der Einzelkämpfer im Vordergrund, sondern eine Einheit von Truppenangehörigen. Eine Einheit bestand aus mehreren Reihen von Schwerbewaffneten; acht und mehr Reihen konnten in einer Phalanx sein. Wenn ein Kämpfer verletzt wurde, rückte der hinter ihm gehende Soldat sofort nach, so dass die Reihen immer geschlossen blieben. Mit Hilfe dieser neuen Kampfweise, die dem Gegner keine Chance ließ, unterwarf Sparta Messenien wieder und erniedrigte die Bewohner zu Sklavenarbeitern - den Heloten. |
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Die Perser | ||
Persien ist die stärkste Macht des fünften vorchristlichen Jahrhunderts und die persische Armee die größte ihrer Zeit. Zu diesem Reich gehörten Ägypten und Lybien ebenso wie die ionischen Städte Kleinasiens, und nach der Überquerung des Bosporus auch Thrakien und Makedonien. 1. Invasion der Perser |
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In der Ebene von Marathon, nahe der Küste kommt es zum ersten Gefecht. In der heißen August-Sonne stehen sich beide Heere tagelang untätig gegenüber. Vergeblich warten die Griechen auf die versprochene Verstärkung aus Sparta. Doch dann befiehlt General Miltiades aus Athen den Angriff und das Massaker beginnt. Die leichtbewaffneten persischen Infanteristen werden von den Athenern besiegt. Als die Schlacht bereits vorbei ist, erscheinen doch noch 2000 spartanische Hopliten, schwergepanzerte Fußsoldaten. Aber es gibt keinen Gegner mehr. Stolz zeigen die Athener den Spartanern die toten Perser. | ||
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Karte des persischen Aufmarsches zu Land |
Leonidas
und die Schlacht bei den Thermophylen |
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Die Griechen, die den Persern zahlenmäßig weit unterlegen sind, beraten lange, wo sie der Gefahr begegnen sollen. Dann fällt die Entscheidung auf die Thermophylen - zu deutsch die „heißen Tore“. |
Der Bergpass auf den Weg in den Süden ist für seine heißen Schwefelquellen bekannt. Auf der engen Passhöhe, damals nur gut 20 Meter breit, wollen die Griechen die Flut der persischen Soldaten aufhalten. |
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Die griechischen Truppen an den Thermophylen stehen unter dem Kommando des spartanischen Königs Leonidas. Er ist ein erfahrener Befehlshaber und ist zum Äußersten bereit. Das Orakel von Delphi hatte vorausgesagt: Entweder wird der Perserkönig ganz Griechenland erobern oder ein spartanischer König muss sterben. Leonidas war sich dessen bewusst. Und er wusste auch, das die Griechen einen Erfolg brauchten, um nach der Schlacht an den Thermophylen weiter kämpfen zu können. |
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Anfang August nähert sich
das persische Heer langsam aber unaufhaltsam den Thermophylen. König
Xerxes selbst führt die Armee an. Das Kräfteverhältnis
ist fatal. 200.000 Perser stehen 7000 Griechen gegenüber, darunter
nur 300 Spartaner. Dass es nur so wenige spartanische Krieger sind, ist
kühle Berechnung. Sie haben bewusst keine größere Armee
geschickt, denn sie wussten, dass sie der riesenhaften persischen Armee
unterliegen würden. Sie wollten lediglich eine spektakuläre
Demonstration; 300 Mann zu opfern war deshalb die perfekte Lösung. Doch es geht auch um Zeit. Wenn die Perser an den Thermophylen nicht aufgehalten werden, droht die Besetzung des ganzen Landes. Währenddessen verkündet das Orakel von Delphi, die Griechen sollen für „günstige Winde“ beten, das seien die „besten Verbündeten“. Unmittelbar danach tobt ein schwerer Sturm über der Ägäis. Die Flotte des Xerxes verliert mehr als 200 Schiffe. |
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Leonidas
und die Schlacht bei den Thermophylen |
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Der erste Anstum: Am 18. August 480 v. Chr. sind beide Seiten zur Schlacht bereit. Die Spartaner bilden die gefürchtete Phalanx - die enge Formation aus schwerbewaffneten Kriegern. In der Enge des Passes sind die Griechen mit ihren langen Speeren und großen Schilden viel effektiver als die leichtbewaffneten Perser mit ihren kurzen Speeren. So bleibt die Phalanx der Spartaner undurchdringlich. Erst am Abend befielt Xerxes den Rückzug. Der schmale Bergpass liegt voller Leichen und die Perser haben keinen Meter Boden gewonnen. Die erste Schlacht ist überstanden, doch Leonidas und seine Männer wissen, dass der Feind wiederkommen wird. |
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Am nächsten Morgen formiert Xerxes seine Truppen neu. Jetzt sollen Elitekrieger den Pass stürmen. Sie nennen sich die „Unsterblichen“. Ihr König verspricht eine hohe Belohnung, wenn der Pass gestürmt wird, und droht mit dem Tod, falls die Angreifer versagen. Doch abermals scheitern die Perser an der Phalanx der Spartaner. Antike Quellen berichten, tote und verwunderte Perser hätten sich meterhoch vor den griechischen Linien aufgetürmt. Xerxes muss auch seinen zweiten Angriff abbrechen. |
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Eigentlich konnte der Perserkönig Verluste im Verhältnis 50 zu 1 verkraften, ohne es wirklich zu spüren, Doch wenn das so noch wochenlang weitergegangen wäre, hätte seine Armee ein moralisches Problem bekommen. Also sucht Xerxes nach anderen Möglichkeiten um den Sieg zu erringen. Und da bietet sich überraschend Hilfe an .... |
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Leonidas
und die Schlacht bei den Thermophylen |
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Der Verrat: Ein Grieche namens Ephialtes bietet ihm seine Dienste an. Für eine hohe Belohnung verspricht er, die Perser auf geheimen Bergpfaden um die Thermophylen herumzuführen. Elitekämpfer der persischen „Unsterblichen“ schleichen sich bei Nacht an den Griechen vorbei; am Morgen stehen sie auf der anderen Seite des Passes. Die Thermophylen werden zur Todesfalle. Auf der einen Seite Klippen und das Meer, auf der anderen steile Berge, und von vorn und hinten persische Attacken. König Leonidas zieht jetzt die Konsequenzen. Er befiehlt dem Großteil
der griechischen Truppen, sich von den Thermophylen zurückzuziehen.
Die Spartaner aber sollen mit ihm dort bleiben und bis zum letzten Mann
kämpfen, denn kapitulieren will er auf keinen Fall. Erschöpft
und verwundet legen die Spartaner ihre Rüstungen an. König Leonidas
wendet sich noch einmal an seine Männer. „Esst noch ein gutes
Frühstück. Zum Abendessen sind wir alle in der Hölle." |
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Bei Sonnenaufgang beginnt der Angriff auf die Spartaner und ihre wenigen Verbündeten.
Antike Autoren berichten, dass beide Seiten mit besonderer Grausamkeit und Härte
kämpften. Als König Leonidas tödlich verwundet ist, kämpfen
seine Männer wie entfesselt, um die Leiche zu bergen. Gegen Mittag des 20.
August 480 v. Chr. beginnt der letzte Akt der Schlacht an den Thermophylen. Am
Ende sind alle Waffen der Spartaner zerbrochen und die Rüstungen wertlos.
Mit letzter Kraft wehren sie sich mit Zähnen, Händen, Fäusten
gegen die Übermacht. Die Perser wollten aber keine weiteren eigenen Verluste
mehr und beerdigen die letzten Überlebenden unter einem Pfeilhagel. Nach der Schlacht an den Thermophylen wächst innerhalb der persischen Truppe die Angst vor diesen geheimnisvollen Spartanern. Und das, obwohl es ja ein persischer Sieg war. Den Griechen verleiht die Schlacht an den Thermophylen neue Hoffnung. Sie haben Zeit gewonnen, in Attika ein frisches Heer aufzustellen. Und sie haben jetzt das Gefühl, dem Heldentum der 300 mutigen Spartaner verpflichtet zu sein. Demgegenüber sind die Perser verunsichert, denn mit so einem starken Gegner haben sie nicht gerechnet. |
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Die Seeschlacht bei Salamis - 1 | ||
Nachdem die Perser große Verwüstung angerichtet haben, sind die Griechen zunächst uneins über die weitere Strategie der Kriegsführung. Schließlich einigen sie sich - nach dem Tod des Leonidas - auf einen neuen Befehlshaber, den Athener Themistokles. | ||
Hoffnung Seeschlacht: Themistokles entscheidet, dass Hinterland zu evakuieren und Truppen auf die Insel Salamis zu bringen. Die Hoffnungen Griechenlands liegen auf einer Seeschlacht. |
Die Athener entschließen sich, ihr eigenes Land zu verlassen, um den Persern möglichst nicht in einer hoffnungslosen Schlacht zu Lande gegenüber treten zu müssen. |
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Also findet ein Rückzug und der Transport der Frauen und Kinder in Flüchtlingslager im südlichen Griechenland statt - jenseits der schützenden Meerenge von Korinth. Alles hängt jetzt von der Flotte ab. Im Schutz der Dunkelheit bezieht die griechische Flotte in die Bucht von Salamis, rund 100 Kilometer von Athen entfernt, Stellung. Themistokles hofft, dass im engen Seeraum von Salamis die wendigen Schiffe der Perser keinen Platz zum Manövrieren haben. Themistokles weiß genau, wenn die persische Flotte geschlagen werden kann, dann ist der Krieg gewonnen - oder zumindest der entscheidende Schritt getan. Denn die persische Armee hing im wesentlichen von der Versorgung durch die Flotte ab. Doch zuerst muss Themistokles den Perserkönig dazu bringen, seine Flotte auch wirklich in die Falle von Salamis zu schicken. |
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Die Seeschlacht bei Salamis - 2 | ||
Erfahrung mit Verrätern: Themistokles schickt einen Sklaven zu den Persern und lässt ihn folgendes ausrichten: "Großer Xerxes, Themistokles will Dein Freund sein. Er hat Deine wahre Größe erkannt. Du kannst die ganze griechische Flotte erobern, wenn du jetzt angreifst." Dann lässt Themistokles dem Perserkönig noch einen Brief zuspielen, in dem er den Rückzug der Griechenflotte ankündigt. Xerxes glaubt tatsächlich, dies sei eine gute Gelegenheit, denn er hatte ja bereits gute Erfahrungen mit Verrätern. Ephialtes war im richtigen Augenblick an den Thermophylen erschienen. Und jetzt taucht Themistokles auf. Im Irrglauben, die griechische Flotte befinde sich in Auflösung, befiehlt Xerxes den Angriff und schickt seine Flotte in die engen Gewässer um Salamis, wie Themistokles es gehofft hatte. |
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Die Griechen kennen dieses Seegebiet sehr genau und haben ihre Flotte gut postiert. Außerdem wissen sie, wann der Wind auffrischen wird. Sie können also mit allen Vorteilen auf ihrer Seite losschlagen. So prallen die beiden Flotten aufeinander. Während die griechischen Schiffe in Lauerstellung liegen, bezieht Xerxes Position auf einem goldenen |
Thron am Ufer, um dem erwarteten Sieg beizuwohnen. Doch bald muss er erkennen, dass seine 400 Schiffe den 300 griechischen in der engen Bucht unterlegen sind. Die griechischen Schiffe haben Soldaten an Bord, Hopliten, die auf des Gegners Schiffe springen und dort wahre Massaker anrichten. |
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Die Seeschlacht bei Salamis - 3 | ||
Massaker auf See:
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Am Abend sind mehr als 60.000 Männer tot. Die meisten von ihnen Perser. Xerxes verliert 200 Schiffe, die Griechen nur 40. Das ist die Wende des Kriegs und der Perserkönig zieht sich mit dem Großteil der Armee aus Griechenland zurück. Nur sein Cousin, General Mardonios, bleibt mit 40.000 Mann zurück in Thessalien im Norden. Im Laufe des Winters versuchen er und Gesandte seines Königs vergeblich, die Allianz der Griechen diplomatisch aufzubrechen. |
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Die Entscheidung in Platää | ||
Im Sommer 479 vor Christus rückt
ein griechisches Heer unter Führung des Spartaners Pausanias vor,
um die Reste der Armee des Xerxes endgültig zu besiegen. Unter
dem Kommando des Pausanias sind 5000 der besten spartanischen Hopliten
und 35.000 bewaffnete Heloten, denen die Freiheit versprochen wird,
falls sie sich auf dem Schlachtfeld bewähren. Pausanias ist ein
Organisationstalent und ein guter Militärstratege. Außerdem
gelingt es ihm, diese große, innerlich völlig zerstrittene
griechische Armee diplomatisch zusammenzuhalten. |
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Elf Tage lang stehen sich die beiden Heere auf der Ebene von Platää gegenüber.
Mardonios und seine Reiter im Norden, Pausanias und die griechische Infanterie
im Süden. Plötzlich greifen die Perser an, mit überraschender
Wucht. Der persischen Reiterei gelingt es zunächst, den Griechen große
Verluste zuzufügen. Pausanias muss sein Heer neu aufstellen. Dann erweist
sich wieder die Phalanx der Spartaner als schlachtentscheidend. Der schweren
Bewaffnung und der Disziplin der Hopliten haben die Perser nichts entgegenzusetzen.
Die Schlacht endet mit einem Blutbad. Als der persische Befehlshaber Mardonios
fällt, ergreift der Großteil seiner Truppen die Flucht. So wie Salamis die entscheidende Seeschlacht für die Athener war, war Platää der entscheidende Sieg der Spartaner zu Lande. Das alte Griechenland, die Wiege der westlichen Kultur, hat den Ansturm der Perser überstanden. Dank Spartas Heer und der Flotte der Athener. |
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Übersicht Griechenland zu Beginn des 5.Jh. v. Chr. |
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Griechenland wurde durch das Vordringen der Perser bedroht. Aber selbst angesichts einer solchen Gefahr war es den Griechen nicht möglich, eine politische Einheit zu bilden, denn die Grundlage ihres Lebens war die Polis, der Stadt-Staat. Die Vorstellung einer Nation war den Griechen fremd. So kam im Kampf gegen die Perser nur ein Bund der Städte zustande, der von Sparta und Athen angeführt wurde. | ||
490 v.Chr.: |
1. Angriff der Perser - unter Darius I. - wird in der Schlacht bei Marathon abgewehrt. |
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seit 483/82: | Hat sich in Athen Themistokles als Staatsmann durchgesetzt, der u.a. eine starke Aufrüstung der Flotte - um dem nächsten Angriff der Perser wirksam begegnen zu können - forcierte. | |
Ende 481: | Athen, Sparta und andere, perserfeindliche Poleis schließen den Hellenen-Bund | |
Frühjahr 480: | Aufmarsch der Perser unter Xerxes von Norden her | |
ab 13. Aug. 480: | Schwere Verluste der persischen Flotte durch den jahreszeitlich üblichen Nord-Ost-Sturm und erste Seegefechte um Euböa (sie endeten unentschieden) ... | |
ab 18. Aug. 480: | Drei Tage lang hielten König Leonidas von Sparta und seine an Zahl weit unterlegene Truppe die Perser bei den Thermophylen auf ... bis sie verraten wurden. Ebenso gröbere Verluste der griechischen Flotte am Kap Artemision; sie zogen sich anschließend nach Salamis zurück. Die persische Armee zog südwärts, verwüstete Attica, eroberte Athen und stürmte auch die Akropolis. |
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ab 29. Sept. 480: | Seeschlacht bei Salamis - entsprechend den Plänen des Themistokles; die persische Flotte wird schwer geschlagen und zieht sich nach Samos und Kleinasien zurück. | |
479 v. Chr.: | Mardonios, ein Schwager von Xerxes, verwüstet abermals Griechenland und besetzt Athen. Pausanias, der König von Sparta, besiegt mit seinen Truppen die Perser bei Platää aber endgültig. | |
Und was geschah mit den erfolgreichen Anführern: Leonidas hatte Glück - er starb im Kampf bei den Thermophylen; der Athener Themistokles wurde verbannt und verbrachte den Rest seines Lebens am Hof des Perserkönigs; Pausanias wurde des Staatsumsturzes bezichtigt und dafür getötet. Gute alte Zeiten. |
Literatur | ||
Bücher: |
Putzger, Historischer Weltatlas, Hölder-Pichler-Tempsky, Wien 1992 5000 Jahre Weltgeschichte, Vehling, Werl-Basel-Graz, 1995
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Internet: | ZDF - Geschichte und Abenteuer |
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